Ein Abend mit Friedrich Hölderlin - -
Eingeschlossen in seinen Tübinger Turm überblickt der Dichter Friedrich Hölderlin, 36-jährig, das Scheitern seiner Hoffnungen. Sein utopischer Staat, gebildet nach den Idealen der Französischen Revolution, nach den Gesetzen der Freiheit und Schönheit, liegt in ebenso weiter Ferne wie ein sinnvolles und tätiges Leben. Europa ist zum Schlachtfeld Napoleons geworden. Ohne Aussicht auf Veränderung und ohne künstlerische Wirkung bleibt Hölderlin bloss die Sprache, um seiner Wut, Verzweiflung und Trauer Ausdruck zu verleihen.
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