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Glaube Liebe Hoffnung

Regie: Stephan Kimmig
Bühne: Martin Zehetgruber
Mit Brigitte Hobmeier, Edmund Telgenkämper, André Jung, Stephan Bissmeier, Wolfgang Pregler, Michaela Steiger, Lena Lauzemis, Peter Brombacher, Bernd Moss, Gundi Ellert
Gastspiel der Münchner Kammerspiele

"Basierend auf einem realen Fall hat Horváth das Stück 1932 geschrieben. (...) Dass Elisabeth ihren Körper als Leichenware schon vor ihrem Tod einem Anatomischen Institut feil bietet, erscheint als Verzweiflungstat, die auch einem Mitglied der Generation Praktikum einfallen könnte." (Abendzeitung)

Ein lakonischer Totentanz: die Geschichte einer Mittellosen im Märchen, das man Kapitalismus nennt. Der Glaube an einen gnädigen Gott bleibt eine Leerstelle, die Liebe ist auch keine Himmelsmacht, sondern eine durchkalkulierte Sache, und die Hoffnung auf Veränderung und bessere Zeiten erweist sich als pure Illusion. Was ist der Wert des Menschen, wenn er weder Geld hat noch gültige Papiere? Aus Not will Elisabeth ihren Körper für einhundertfünfzig Mark an ein Anatomisches Institut verkaufen. Ein Oberpräparator klärt sie darüber auf, dass die Anatomie keine "lebendigen Toten" kauft, ein Präparator leiht ihr die benötigte Summe. Er bringt sie ins Gefängnis, als er erfährt, dass sie das geliehene Geld für die Bezahlung einer Geldstrafe verwendet hat, die ihr für ein illegales Beschäftigungsverhältnis auferlegt worden war. Nach ihrer Entlassung lernt sie den Schupo Alfons Klostermeier kennen. Er macht sie zu seiner Braut. Doch als er bei einer Razzia erfährt, dass sie vorbestraft ist, verlässt er sie, um seine Karriere nicht zu gefährden. In ihrer Verzweiflung geht Elisabeth ins Wasser. Da geht eine junge Frau am bornierten Egoismus der sie umgebenden Menschen zugrunde, an einem wohlgeordneten reglementierten Staatswesen, an einer Arbeitswelt, die für so viele, seien sie auch besten Willens, verschlossen bleibt. Bis sich die "Überflüssigen", im alltäglichen Extremfall letztlich selbst entsorgen.

"Stephan Kimmig ist ein Regisseur, der aus seinen Schauspielern das Beste herausholt. Großartig, wie die Figuren in kurzen Szenen zwischen strukturierenden Blackouts Gestalt gewinnen. (...) Kimmig konnte sich in seiner Arbeit ganz darauf konzentrieren, den abgründigen Singsang der Horváth-Dialoge regelrecht rhythmisch-musikalisch zu choreographieren." (Süddeutsche Zeitung)

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