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Cappuccetto Rosso

Thema Heterosexualität als Problem, der Mittelstand als Problem, und damit auch das Repräsentationstheater als Problem, also jener Theaterform, in der gesellschaftliche Konflikte dargestellt und auf ihren Ausstellungswert reduziert, aber nicht bearbeitet werden können.

"Vor allem verhindern, dass das Soziale da nur noch einen Ausstellungswert hat! Was können wir von unseren sozialen displays noch zusammenkratzen, um uns zu lieben?" (Cappuccetto Rosso)

Was ist der Unterschied zwischen Alltag und Alltagsrepräsentation? Die Praktiken sind längst andere, als der durchgesetzte bürgerliche Lebensstil! Und jetzt zum Theater: New Orleans war eine Stadt der Dritten Welt, noch bevor sie Bilder von sich als solche geliefert hat. Was an der Wallstreet als Naturgewalt ausgegeben wird: Der Markt, hat hier schon längst gewütet, noch vor Katrina. Aber das Auseinanderdriften der speziellen Leben und einer bürgerlichen Vorstellung davon bekam erst eine Architektur, als der Hurrikan sich von der Sprache der Ökonomen befreit hat und zur Repräsentationsarchitektur eines radikalisierten Wettbewerbs wurde! Im Repräsentationstheater wird das Spezielle der Leben (im Zuschauerraum und auf der Bühne) immer mit dem schon Geronnenen bearbeitet, bis hin zu den "ewigen menschlichen Wahrheiten", die, wie der "ewige Kampf der Geschlechter", also Heterosexualität, Normierungen sind. Die Beschäftigung mit den Normierungen Heterosexualität, Mittelstand, Repräsentation gestattet einen Perspektivwechsel und eine Bearbeitung der traditionellen Panzerung dieser Themen gegen ihre Markierung als Problem.

In "Cappuccetto Rosso" verliert Maria Tura, Polens größte Schauspielerin, bei einer Probe zu "Die Nazischickse" ihren Zauber. Es war ihre einzige Möglichkeit, an das Glück heranzukommen. Und an Geld. Sie weiß ja, dass sie sich ehrlich nicht zu schaffen machen kann. Aber was bedeuten Glücksversprechen, wenn wir uns das Glück gar nicht verdienen können! Mit dem Leben ist schon gar nichts zu verdienen.

Mit: Christine Groß, Caroline Peters, Sophie Rois, Volker Spengler. Regie/Text: René Pollesch.

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