Gegensätzlicher kann man kaum sein als die Schulleiterin Schwester Aloysius, die nach dem Tod ihres Mannes in den Orden der Schwestern der Nächstenliebe eingetreten ist, und der charismatische Prediger und von seinen Schülern geliebte Basketballtrainer Pater Flynn, der seine Schüler durch seine persönliche Ansprache zu Leistungen anspornt, durch die sie die Chance haben, aus ihrer Umgebung (das Stück spielt 1964 in einer katholischen Schule im New Yorker Stadtteil Bronx) herauszukommen.
Das besondere Interesse Pater Flynns an dem ersten farbigen Schüler erweckt das Misstrauen von Schwester Aloysius. Ist die Anteilnahme an dessen Schicksal wirklich nur beruflicher Art oder kümmert er sich mehr als erlaubt um ihn? Nur auf ihren äusserst vagen Verdacht hin löst die Schulleiterin gegen Pater Flynn ein Kesseltreiben aus, in dem auch Schwester James, die ihren Lehrberuf begeistert ausübt, zwischen die Fronten gerät. Dass am Ende Pater Flynn auf einen höheren Posten versetzt wird, ist besonders tragisch für seine vielen Schüler, die dadurch ihr Leitbild verlieren. An der Schule wird künftig wieder allein nach den Grundsätzen von Schwester Aloysius unterrichtet werden: Jedes persönliche Engagement ist verboten.
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