Wie kleine Edelsteine, mal funkelnd, mal scharf geschliffen und von verletzender Härte, so wirken die kurzen Texte, die Jovan Nikolic in Weißer Rabe, schwarzes Lamm an der Grenze von Traum, Erinnerung und Realität über seine Kindheit geschrieben hat. Als Ranzen trage er diese Kindheitstage bis heute mit sich herum. Die ersten zwölf Jahre lebte Nikolic in Hotels. Seine Eltern waren Musiker und zogen mit ihren Kindern durch Jugoslawien. Später ließ sich die Familie im Zigeunerviertel einer kleinen westserbischen Stadt nieder. 1999 emigrierte Nikolic und wechselte den »Käfig«, wie er einmal über die enttäuschten Hoffnungen der Emigranten schrieb.
Wenige Menschen in Köln wissen, dass mit Nikolic einer der bekanntesten Roma Autoren hier lebt. Im Rahmen der großen Eröffnungsmatinee von »Buch für die Stadt« lässt sich das ändern. Wir stellen Jovan Nikolic und seine einzigartige Literatur vor. Der Schauspieler Carlo Ljubek liest. Das Markus Reinhardt Ensemble spielt und der Regisseur Emir Kusturica (angefragt) erzählt, wie Nikolics Dichtkunst ihm zu einem Hit verhalf.
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