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Jürgen Kuttner und André Meier feiern die Geburt der Geschichte aus dem Geist des Videoschnipselvortrags.
Jeder dieser Abende hat ein eigenes Motto, eine eigene These. Dabei kann es einerseits um so Grundsätzliches gehen, wie Liebe, Sex, Krieg, Kinder, Fußball, Autos, andererseits aber auch um so diffizile Probleme, wie das Demokratisierungspotential des deutschen Schlagers, die Politiktauglichkeit mittelamerikanischer Rauschkakteen, die ästhetischen Irrungen Mick Jaggers, das Aggressionspotential des Handyklingelns des deutschen Außenministers oder die Frage, mit welchen Präsenten man KPDSU-Generalsekretäre eine Freude machen kann.
Jeder Videoschnipselabend hat zwei Elemente.
Denn er besteht A aus den Videos und B aus Kuttner, dem Mann also, der sie vorab fürs Publikum aussucht, zerschnipselt und schließlich auf der Bühne präsentiert. An jedem Abend kommen ungefähr acht bis zehn Filmausschnitte zur Aufführung. In der Regel sind diese Einspiele zwei bis vier Minuten lang. Rekrutierten sich die Ausschnitte anfänglich noch paritätisch aus alten Sendungen des DDR- und BRD-Fernsehens, operiert Kuttner inzwischen global. Ausschnitte des chinesischen, indischen oder russischen Fernsehens werden in seinen Veranstaltungen eben so selbstverständlich eingebaut, wie Szenen aus schweizerischen TV-Sendungen oder Hollywood B-Produktionen. Über 500 absurde Momente internationaler Film- und Fernsehkultur flimmerten so bislang über die Riesenleinwand der Volksbühne. Doch so lehrreich, bizarr oder unterhaltsam diese Schnipsel auch sind, ihre wahre Wirkung entfalten sie erst in der Kommentierung durch Kuttner.
Jeder Videoschnipselabend ist unberechenbar.
Denn A kann sich das Thema bis zur letzten Minute ändern, kann, bis der letzte Zuschauer Platz genommen hat, den aktuellen politischen Ereignissen oder plötzlichen Gemütsschwankungen Kuttners angepasst werden. Ebenso unvorhersehbar wie das Motto ist die Länge des jeweiligen Abends. Zwar haben die präsentierten Ausschnitte für gewöhnlich eine Gesamtlänge von etwa einer halben Stunde, doch schwankt das Zeitmaß ihrer jeweiligen Kommentierung erheblich. Besucher der Vorstellungen sollten also etwaige anschließende Verabredungen flexibel treffen.
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