Deutschsprachige Erstaufführung eines Stücks von Rex Deverell für Schüler ab 12 Jahren
Ein Klassenzimmer ist verwüstet worden. Jemand hat seine ganze Wut losgelassen, auf den Raum, die Stühle und das Mobiliar. Vier Freunde - zwei Mädchen, zwei Jungen - werden vom Schulleiter verantwortlich gemacht. Sie sollen sich beraten, einig werden und anschließend den Schuldigen ausliefern. Doch der Schuldige ist nicht unter ihnen.
Stattdessen versuchen die vier, den am meisten Verdächtigen unter ihren Mitschülern zu ermitteln. Allen ist schnell klar: Babs muß es gewesen sein, die Neue in der Klasse, die keiner mag, weil sie merkwürdig ist. Aber wie soll man auch die Schulleitung vom Offensichtlichen überzeugen? Man braucht Material, Argumente, klare Beweise, nach denen nur Babs die Schuldige sein kann.
Die vier beginnen, Situationen zu sammeln, in denen Babs auffällig reagiert hat, »merkwürdig« eben; in denen sie selber Babs verletzt, verraten, provoziert oder benutzt haben. Dabei wird ihnen immer deutlicher bewußt, daß jeder von ihnen auf seine Art mitgeholfen hat, Babs zur Außenseiterin zu machen. Wer ist nun schuld? Und was ist zu tun?
Das Stück des kanadischen Autors Rex Deverell erzählt von Mobbing, von Außenseitertum und Anderssein und von individuellem Verhalten in "ganz normalen" Ausgrenzungssituationen. Szenen aus dem Schulalltag werden humorvoll und intelligent erzählt und offenbaren dabei emotionale Momente von großer Kraft. Lachen und Nachdenken - das Stück hält beides bereit. Es ermöglicht eine gemeinsame Auseinandersetzung über die Dynamik von Ausgrenzungsverhalten und ermutigt junge Leute dazu, diese Dynamik zu durchbrechen.
Regie: Katharina Holler
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