Auf der revolutionären 1. Mai-Demo gegen Gentrifizierung tönte seine Prenzlauer Berg-Hymne aus den Lautsprechern und Sprechchöre skandierten:„Ho, Ho Holzspielzeug!“ In den Ministerialbüros der CDU pflegt man subtile Volksnähe und hält sich Grebes Brandenburglied als Klingelton. Seine Songs sprengen Lager- und Parteigrenzen und spätestens seit seiner Waldbühnenparty ist er ganz „Oben“ angekommen.
Doch für den Liedermacher Rainald Grebe beginnt eine schwere Zeit. Mitte September wird in Berlin gewählt und er soll mit seiner Stimme über die Zukunft der Stadt entscheiden. Grebe zieht sich zurück. Der Mann, der so „gern Unterschicht ist“ und den „ganz großen Zirkus“ doch nicht lassen kann, hat seine Wahlkampfzentrale in einer Berliner Kellerwohnung aufgeschlagen. Hier verfolgt er das Wahlgeschehen, spielt die Programme der Parteien und Kandidaten durch und befragt vor allem sich selbst: Warum gehe ich nicht in die Lokalpolitik? Warum habe ich keinen einzigen Freund, der in einer Partei ist? Was würde Günter Grass zu mir sagen?
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