Regie: Regina Wenig
Ausstattung: Barbara Kaesbohrer
Musik: Hans Kaul
Gastspiel der Deutschsprachigen Erstaufführung des Deutschen Theater Göttingen
Wajdi Mouawad, gebürtiger Libanese, ist Autor und Regisseur. Er leitet das Theater QuatSous in Montréal. "Verbrennungen", von Mouawad 2002 selbst uraufgeführt, erzählt die Geschichte einer Frau und gleichermaßen die Geschichte ihres Landes.
Die Zwillinge Jeanne und Simon werden zum Notar bestellt und erhalten das Testament ihrer Mutter. Mit dem Vermächtnis beginnt für die Beiden eine Reise ins Unbekannte. Die Vergangenheit der Frau wird von den eigenen Kindern aufgedeckt, die sich auf die Suche nach Vater und Bruder begeben. Von Paris geht es in den Nahen Osten, und mit den Geschwistern erfahren wir von einer Flucht, die Gefahr für Leib und Leben bedeutete. Wir begegnen Menschen und Standpunkten, Beobachtungen und Schicksalen, und wie in einem Krimi setzt sich die Familiengeschichte zusammen, laufen die Enden der Geschichten ineinander und bilden schließlich einen roten Faden. Die Geschwister werden ein ungeheuerliches Geheimnis erfahren.
"Das Publikum, darunter Autor Wajdi Mouawad, sah eine dreistündige beklemmende Anklage, großartig gespielt und zurückhaltend inszeniert (...). Es schnürt einem den Hals zu, wenn das Grauen wächst, das Schweigen lauter wird, die Geschichte sich auf einen Punkt zusammenzieht. Regina Wenig hat das Stück mit Zurückhaltung inszeniert. Gut, dass in der Dichte von Text und Ereignissen die Schauspieler sparsam agieren, dass sie ruhig stehen, wenn die Handlung fortschreitet (...). Die Inszenierung hält den Faden fest, hilft den Zuschauern beim Verstehen und bezieht sie zugleich mit ein. Direkte Ansprache macht das Publikum zu Mitwissern. Und die wunderbare Sprache von Wajdi Mouawad lässt in Dunkelheit immer Schönheit zu. Verheißt eine Zukunft aus der Tiefe heraus und ein Ende des Kreislaufs aus Vergeltung und Rache (...). Das Publikum war begeistert von einer dichten, eindrucksvollen Aufführung." (Göttinger Tagblatt)
Kategorie
Kultur > Theater