Die sechzehnjährige Fatma sieht ihren algerischen Vater seit der Trennung ihrer Eltern nur an den Wochenenden, bis sie sich gegen ihre Mutter durchsetzt und ihm auf eigene Faust nach Berlin folgt. Acht Jahren später stirbt ihr geliebter Vater nach schwerer Krankheit. Fatma nimmt nach Jahren der Stille erstmals wieder Kontakt mit ihrer Mutter Annabelle auf, um ihr die Todesnachricht zu überbringen.
Der Tod des Vaters und das unvermittelte Wiedersehen von Mutter und Tochter versetzen beide in einen emotionalen Ausnahmezustand. Ihre Beziehung ist vergiftet von schlechten Erinnerungen, Hass, unerfüllten Sehnsüchten, Kränkungen, Misstrauen und Fremdheit. Eine Annäherung zwischen Fatma und Annabelle ist unmöglich geworden, jede Interaktion von der Ankunft der Mutter bis zu ihrer Abreise nach der Beerdigung ist durch quälendes Nebeneinander gekennzeichnet. Es kommt zu Wortgefechten, gegenseitigen Vorwürfen, Handgreiflichkeiten. Zuletzt reist die Mutter wieder ab – »und das war’s«. Die Hoffnung auf Aussöhnung bleibt unerfüllt, wer die Schuld daran trägt – ob Eltern, Kind oder die Verschiedenheit der Kulturkreise – bleibt ungeklärt.
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