Kann ein Bäcker für den wohltuenden Duft von frisch gebackenem Brot eine Bezahlung von den zufällig vorbeikommenden Passanten verlangen? Anders gefragt: Haben alle Dinge stets auch einen finanziell messbaren Wert? Mit dieser durchaus modernen Frage hat sich in Simon Wills neuer Oper "The stolen smells" nicht irgendwer, sondern der legendäre Richter für heikle Fälle zu beschäftigen: der biblische König Salomo. Verzweifelt darüber, dass sein berühmtes "Salomonisches Urteil" ein blosser Zufall gewesen sein könnte, bekommt er in der kuriosen Story dieser Oper gewissermaßen eine zweite Chance.
Der Bäcker Mukhtada ist mit der Liebesbeziehung seiner Tochter Amina zu dem armen Poeten Djemaal keineswegs einverstanden und bringt letzteren – um ihn irgendwie loszuwerden – als "Dieb" von Brotduft vor Gericht. Doch dabei hat er seine Rechnung natürlich ohne Salomo gemacht.
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