Ballett von Robert North
Musik von Sergej Prokofjew
Romeo liebt Julia und Julia liebt Romeo. Beste Voraussetzungen für ein Glück zu zweit, wären da nicht die Familien der Liebenden. Die Montagues und Capulets sind zwei alteingesessene Geschlechter im italienischen Verona - beide reich und hoch angesehen und bis aufs Blut verfeindet. Gegen Hass und Intrigen hat diese Liebe keine Chance. Romeo und Julia werden Opfer ihres gnadenlosen Umfeldes ... große Leidenschaften, bedingungslose Liebe, grenzenloser Hass. Aus solchen Zutaten werden Geschichten gemacht, die fesseln und bewegen, die immer modern scheinen. Geschichten, wie sie vielleicht nur alle hundert Jahre entstehen. Mit seiner auf einer italienischen Novelle basierenden Tragödie "Romeo und Julia" ist William Shakespeare ein solch großer Wurf gelungen - ein dramatischer Dauerbrenner, der seit über vierhundert Jahren das Publikum zu Tränen rührt und zahllose andere Künstler zu Adaptionen, Bearbeitungen und Verarbeitung des Stoffes inspiriert hat.
So auch Sergej Prokofjew, der auf der Grundlage von Shakespeares Stück ein ausdrucksstarkes Ballett komponierte. Es ist sein erstes abendfüllendes Ballett und zugleich das erste größere Werk, das er nach seiner endgültigen Rückkehr in die Sowjetunion in den dreißiger Jahren komponiert hat. Er gestaltete seine Version der Geschichte mit großem melodischen Erfindungsreichtum, fesselnder Dynamik und Rhythmik als raffinierte Gratwanderung zwischen Neoromantik, Polystilistik und Postmoderne. Kein Wunder, dass dieses Werk heute zu den meistgespielten Balletten überhaupt zählt.
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