Gebrochen, geschoren und geblendet. So wird Samson am Schluss der Oper an der Hand eines Kindes in den Tempel Dagons geführt, wo er von den Philistern höhnend empfangen wird. Er, der einstige Held der unterdrückten Hebräer, der mit seinen herkulischen Kräften den Befreiungskampf gegen die Philister anführte, und von Dalila verkauft und verraten wurde. Noch aber ist Samson nicht endgültig geschlagen. In einem letzten Aufbäumen bittet er Gott um seine alte Stärke – um mit den Säulen des Tempels das ganze Gebäude zum Einsturz zu bringen und sich gemeinsam mit Tausenden von Philistern unter den tödlichen Trümmern zu begraben. Ein Selbstmordattentat wahrhaft biblischen Ausmaßes.
Es ist das schreckliche Ende einer von Grausamkeiten nur so strotzenden Geschichte. Denn es herrscht Krieg in Gaza. Krieg zwischen den Hebräern und den Philistern, ein Krieg, in dem selbst die Liebe zwischen Samson und Dalila korrumpiert und zur Waffe wird.
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