Performance in Anlehnung an "Der Prozess" von Franz Kafka - -
In einem verlassenen, ehemaligen Amtsgebäude der Stadt Köln hat sich ein Gericht angesiedelt, dessen Bestimmung und Zuständigkeitsbereich niemand einzuordnen vermag. Die Angestellten üben vielerlei Funktionen aus und unterstehen einer streng hierarchischen Ordnung. Tag und Nacht verbringen sie geschäftig in der Behörde, um die Berge von Prozessakten zu bewältigen. Doch täglich stehen neue Angeklagte vor der Tür, die Öffnungszeiten variieren stark. Jeder Besucher ist angeklagt. Er erhält sogleich eine Akte, und wenig später wird ein Prozess gegen ihn angestrengt. Die Verteidigung bleibt ihm selbst überlassen – möglicherweise findet er einen Anwalt unter den Angestellten oder den benötigten Zeugen unter den Mitangeklagten.
Doch je tiefer er in das Gerichtswesen eindringt, desto willkürlicher scheinen die Gesetze, nach denen die Behörde arbeitet. Je mehr Befragungen und Verhandlungen er hinter sich gebracht hat, desto unfassbarer wird sein Vergehen. Je länger er sich im Gericht aufhält, in desto unmöglichere Situationen gerät er.
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