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Otello (Giuseppe Verdi)

Dramma lirico in vier Akten von Giuseppe Verdi
Text von Arrigo Boito, nach Shakespeares Tragödie "Othello, The Moor of Venice"

Verdis Oper demonstriert die Abgründigkeit des Wesens "Mensch" in tiefstem und schrecklichstem Sinn: die Geschichte einer Selbstzerstörung. Ein heroischer, schlichter Charakter wird mit dem Gift des Zweifels und des Misstrauens infiziert. Es wirkt in seinem Blut, zerrüttet, zerfrisst sein Wesen, zerstört seinen Glauben an die Liebe und lässt ihn schließlich die Geliebte und sich selbst vernichten. Immer, auch von Verdi, ist Otellos Schwärze symbolisch verstanden worden, so wie Thomas Mann sie analysiert hat: "Ein Mann, edel und leidenschaftlich, aber auf irgendeine Weise gezeichnet unter den Regelrechten... Einsam..., sehr stolz als ein Mann der Leistung, aber voller Misstrauen in sein menschliches Teil und ohne Glauben daran, dass man ihn lieben könnte... Er ist kein Typus mehr, er ist ein Sinnbild, ein Symbol."

Mit der Wahl eines der beunruhigendsten psychologischen Dramen der gesamten Theaterliteratur reagierte Verdi auf die veränderten Wertmaßstäbe um ihn herum. Die Zeit des Kampfes um große Ideale war vorbei. Es war nun der Moment gekommen, die Abgründe der menschlichen Seele zu erforschen. "Otello", das Ergebnis dieser Suche, gilt noch heute als eines der modernsten und erschütterndsten Dramen des Opernrepertoires.

Musikalische Leitung: Anthony Bramall
Regie: Achim Thorwald

"Die Personenführung meidet bloßen Aktionismus und Ablenkungsmanöver genauso wie pure Rampensteherei. Karlsruhe kann sich glücklich schätzen mit seinem Intendanten einen echten Opernliebhaber zu haben, der die musikalischen Gegebenheiten akzeptiert und sich von ihnen inspirieren lässt." (Der Neue Merker)

"Packend von der ersten bis zur letzten Minute trägt die Badische Staatskapelle unter GMD Anthony Bramall die Sänger und die ganze Oper. Mit einem richtig erschreckenden Knalleffekt legt das Orchester los. Erst erklingt aus dem Graben das Toben der Elemente, dann das Toben menschlicher Leidenschaften. Meisterhaft untermalt es Jagos Bösartigkeit, Otellos Haltlosigkeit, Desdemonas unendliche Güte. Hinreißend schön tönt das Liebesbekenntnis Otellos, die Bitte um einen weiteren Kuss, die nach Mord und Selbstmord wiederkehrt. Unheimlich schön stimmen die tiefen Holzbläser das Lied von der Weide an. Eine Glanznummer liefern Chor und Extrachor des Badischen Staatstheaters in der Sturmszene und Siegesfeier im ersten Akt ab. Der Karlsruher ,Otello gehört zu den seltenen Opernabenden, in denen einfach alles stimmt." (Badisches Tagblatt)

"Die Gunst der Operngeister mag auch den Hausherrn Achim Thorwald zu einer bemerkenswerten Inszenierung beflügelt haben, die sich weder zu gewagtem Experiment noch zu harmloser Unverbindlichkeit verleiten ließ. Jenseits einer chaotisch schweifenden Ideenfülle vertraut sie grundsolider szenischer Arbeit. Ihre Hauptidee manifestiert sich in einer imposanten mitunter lebhaft rotierenden Freitreppe, die als optische Metapher für Otellos buchstäblich abgestuften Wahnprozess verstanden werden dürfte und von Christian Floeren zum Kern einer geschmackvollen Bühnenbilds gemacht wurde". (BNN)

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