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Onkel Wanja

Szenen aus dem Landleben von Anton Tschechow

Sonja und ihr Onkel Wanja bekommen Besuch auf dem Gut, das sie seit dem Tod von Sonjas Mutter aufopferungsvoll verwalten: der Gatte der Verstorbenen, den sie damit unterstützen, ein berühmter und verehrter Professor, ist mit seiner neuen jungen Frau zur Erholung aus der Stadt angereist. Nun lässt er hier seinen Launen freien Lauf und wettert gegen die dummen Menschen auf dem Land. Für Sonja und Onkel Wanja brechen im Verlauf dieser "Szenen aus dem Landleben", wie Tschechow sein Stück nannte, Welten zusammen. Angesichts des wahren Charakters des Professors und unter dem Eindruck zurückgewiesener Liebe, die Onkel Wanja für die neue Frau des Professors, Sonja wiederum für den Umweltaktivisten Astrow empfindet, erkennen die beiden, dass sie die letzten 25 Jahre einem Irrtum gedient haben.

Regie: Jürgen Gosch
Darsteller: Constanze Becker, Meike Droste, Gudrun Ritter, Christine Schorn, Christian Grashof, Jens Harzer, Ulrich Matthes und Bernd Stempel

",Wenn man kein wirkliches Leben hat, dann nimmt man eben die Illusion - diese einfache Parole variiert das grandiose Ensemble auf unterschiedliche Weise. Jens Harzers engagierter Arzt Astrow muss zur Flasche greifen, um zeichen- und zigeunerhaft über die Bühne zu tänzeln, Meike Drostes Heulboje Sonja leidet sichtlich weniger unter ihrer Hässlichkeit, solange sie - und sei es unglücklich - in ihn verliebt ist, Constanze Becker nimmt ihre frisch desillusionierte Elena roh und ernst und mit der unbewussten Erotik von Frauen, die sich selbst fremd bleiben. Ulrich Matthes, dessen depressive Hellsichtigkeit den Abend begleitet wie ein dunkler Bass, vergießt am Ende echte Tränen. Gosch hat ,Onkel Wanja in klassischer Symmetrie angelegt: das erste Bild fädelt sich ohne Hast in das Landleben hinein, das vierte fadet langsam aus, dazwischen offene Sinnfragen, hundstraurig verfehlte Lieben und brüllkomische Familienkatastrophen. In dreieinhalb Stunden das ganze Leben." (taz)

"Der Regisseur Jürgen Gosch ist der Anti-Pathetiker des deutschen Theaters. Er nüchtert die Stücke aus, bis alle dröhnenden Effekte und sentimentalen Seufzer verschwunden sind. Seine Inszenierungen sind eine thesenfreie Zone, reines Spiel, das nichts beweisen will. Deshalb wirken sie immer, als würden sie im Augenblick der Vorstellung entstehen. Das hat auch in schwächeren Arbeiten eine schöne, unneurotische Leichtigkeit. Im besten Fall aber entsteht aus diesem Spiel etwas Seltenes: Wahrheit. Goschs ,Onkel Wanja am Deutschen Theater in Berlin ist so eine Inszenierung." (Süddeutsche Zeitung)

"Jürgen Goschs Inszenierung hat etwas Klaustrophisches: Auswegloser sah man diesen vielgespielten Tschechow nie! Wenn alles wieder so ist, wie früher, die ins Ödland eingedrungenen Hoffnungsträger abgereist und Sonja und Wanja zur Tagesordnung zurückgekehrt, ist das Publikum im magischen Bann ihres Unglücks: Ein seltener heiliger Moment, eine Sternstunde des Deutschen Theaters." (Inforadio)

"Die Meister dieser Schauspiel-Erkundung sind Ulrich Matthes und Jens Harzer, der erstmals als Gast am DT zu sehen ist. Was sie mit ihren Figuren veranstalten ist - ja! - schlicht umwerfend. und wie präzise und differenziert Gosch seine Inszenierung gearbeitet hat, ist nicht nur sehenswert, sondernd überrumpelnd schön und traurig machend zugleich, aufrüttelnd und, ach, auch beglückend." (zitty)

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