Politik, Erotik und Religion sind die Schlachtfelder, auf denen Schiller zwei große Herrscherinnen um Macht und Würde kämpfen lässt. Maria Stuart, Königin von Schottland, wird von der englischen Königin Elisabeth wegen des Verdachts auf Hochverrat festgehalten und von einem Gericht überstürzt verurteilt. Während der verbleibenden drei Tage vor der geplanten Hinrichtung ringen verschiedene politische Lager entweder um Marias Befreiung oder um baldige Vollstreckung des Todesurteils. Elisabeth fühlt sich von ihrer Kontrahentin nicht nur als Herrscherin – Maria hat berechtigte Ansprüche auf den englischen Thron –, sondern auch als Frau bedroht.
Die legendäre Schönheit der schottischen Königin treibt unterschiedliche Männer dazu, für sie Partei zu ergreifen oder gar ihr Leben zu riskieren. Ausgerechnet die persönliche Begegnung mit Elisabeth, von der sich Maria ihre Freiheit erhofft, besiegelt ihren Untergang: Von Elisabeth als Hure verhöhnt, nennt sie die englische Monarchin einen Bastard und sich selbst die rechtmäßige Königin. Maria geht als Märtyrerin auf das Schafott. Gequält von Schuldgefühlen und verlassen von ihren Beratern bleibt Elisabeth, Gefangene ihrer absoluten Staatsmacht, allein zurück.
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