„So fein und faul war nie ein andrer Tag“, sinniert der schottische Kriegsheld Macbeth angesichts seiner siegreichen Schlacht gegen die norwegischen Eindringlinge und Hochverräter aus den eigenen Reihen. Wie ein Damoklesschwert wird er nun hängen, dieser Satz, über jedem einzelnen, der noch verbleibenden Tage seines Lebens, über dem Erfolgswahn und Blutrausch, der an diesem Tag am Schlachtfeld bei Forres seinen Anfang nimmt.
Die Prophezeiungen dreier Hexen, dass er Than von Glamis, Than von Cawdor und sogar König von Schottland werden soll, verwirren Macbeth zunächst, entfesseln aber nach der Erfüllung der ersten beiden Weissagungen im sonst so bedachten Befehlshaber einen zügellosen Ehrgeiz und Herrscherdrang. Seine Gemahlin, die von der Prophezeiung erfahrend von den gleichen Begierden erfüllt wird, will nicht warten bis der herrschende König Duncan eines natürlichen Todes stirbt: sie überredet den zögernden Macbeth, den König durch Mord zu beseitigen. Das Schicksal kommt dem Paar gelegen. Als Duncan überraschend die Nacht in Macbeths Haus verbringt, wird der hinterhältige Plan in die Tat umgesetzt. Die Söhne des Königs fliehen vor dem Grauen und Macbeth besteigt den Thron.
Aber die Früchte der Tat wollen sich nicht einstellen - Schuld und Angst nisten sich im Kopf des Usurpators ein und führen zum Verlust seines Verstandes und seiner Menschlichkeit. Zu einem grausamen Tyrannen geworden, lässt Macbeth alle umbringen, die seiner Herrschaft gefährlich werden können, bis ihm letzten Endes das Missverstehen einer neuen Prophezeiung zum Verhängnis wird.
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