Die Erzählung Büchners über den Sturm und Drang Autor Jakob Michael Reinhold Lenz hat Frank Auerbach in ein Monolog-Drama verwandelt. Michael Meyer schlüpft in die Rolle des unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommenen Lenz, der am Tag des jüngsten Gerichts mit seinem Leben abrechnet. Trotz Anerkennung auf literarischem Gebiet und einer anfänglich viel versprechenden Karriere gelang es ihm im Unterschied zu seinem Zeitgenossen und zeitweisen Förderer Goethe nicht, seine Erfolge und Qualität als Autor in eine unabhängige Existenz umzuwandeln. Seine Kompromisslosigkeit entfremdete ihn von der Welt, und seine Psyche zerbrach.
In der Rückschau rekapituliert Lenz seine beständige Suche nach Wahrheit in seinem Leben und seinem Werk. Schonungslos konfrontiert er sich selbst mit seinen eigenen Lebenslügen und seinem Scheitern, ohne das Ideal der Wahrhaftigkeit in Leben und Literatur aufzugeben.
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