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Leben Bis Männer

Monolog von Thomas Brussig

Kinder, Knaben, Schüler, Jugend, Junioren - bis Männer. Er hat sie alle trainiert, seit seinem Sportunfall, seit er nicht mehr in seinem Job als Erntehelfer bei "Tatkraft Börde" arbeiten und, schlimmer noch, nicht mehr selber kicken kann. Thomas Brussig, dessen erfolgreiche Theateradaption des Wenderomans "Helden wie wir" weiterhin in den Kammerspielen zu sehen ist, hat erneut einen mitreißenden Monolog vorgelegt. Sein Fußballtrainer ist ein Abbild deutscher Widersprüche, zwischen berechtigter Anklage und selbstgerechter Verteidigung - und sei es stellvertretend für den Schützling Heiko, der nie gebrüllt hat auf dem Platz, aber als Grenzsoldat geschossen haben soll.

Regie: Peter Ensikat
Darsteller: Jörg Gudzuhn

Der Tagesspiegel schrieb: "Der Mann ist hinreißend. Der Mann ist vernagelt. Der Mann ist Fußballtrainer. Ein Alleswisser über fünfzig, der sein DDR-Leben wütend verteidigt. Auf der Bühne der Kammerspiele des Deutschen Theaters nimmt sich Jörg Gudzuhn dieses namenlosen Übungsleiters an. Und das mühsam gezügelte, brodelnde Temperament eines Predigers in der Fußball-Wüste macht er zum Ereignis. Lachhaft, schrecklich, bieder: Dieser Kerl ist nicht zu packen."

Und in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stand: "Die Bühne ist bekanntlich stets auch ein Ort, wo die wichtigen Fragen des Daseins verhandelt werden, etwa: Warum verschießt der Homo sapiens Elfmeter, obwohl das Tor doch so groß ist? In seinem Fußball-Monolog ,Leben bis Männer hat Thomas Brussig eine Antwort parat... . Seinem Magdeburger ,Julius Cäsar der Seitenlinie, wie sich das Trainer-Original nennt, hat er einen raffiniert ausgetricksten Quatsch hingeschrieben, in dem sich ein gekränktes Ego voll im Abseits gegen die neue Welt zu behaupten versucht, allerdings nicht weiter als bis zur nächsten Eckfahne zu schauen vermag. Jörg Gudzuhn spielt diesen verrückten Hund im Trainingsanzug mit trockenem Witz und liebevoller Distanz und gewinnt sogar der eitlen Borniertheit, der selbstgefälligen Rechthaberei noch leutselige Sympathiezüge ab."

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