Das Wort "still" hat im Plattdeutschen zweierlei Bedeutung. Zum einen meint es wie im Hochdeutschen "ruhig, lautlos" und zum anderen wie im Englischen "noch immer".
Das passt zu Jürn Cornelius in beiderlei Hinsicht, zählt er doch zum Urgestein der plattdeutschen Liederinterpretation, und ist eher einer von der ruhigen Sorte, was aber nicht heißt, das es nicht auch einmal fetzig zugeht.
Überhaupt ist ein Konzertabend mit Jürn Cornelius ein wahres Feuerwerk an Abwechslung. Meisterhaft mischen sich Wortwitz und schauspielerische Ausflüge, und wenn sich die Bühne dann auch noch in ein Tonstudio verwandelt und Cornelius mit sich selbst verschiedene Instrumente spielt und auch noch mehrstimmig mit sich singt, ist das Erstaunen groß. Unterwegs führt der gebürtige Rheiderländer sein Publikum auf humorvolle Weise durch die Entwicklungsgeschichte seines Programms.
Er singt, er spricht, er jodelt, er lacht, und am Ende ist der Abend den Zuschauern eindeutig zu schnell vergangen, auch wenn es mehr als zweieinhalb Stunden waren.
"Ich mache alle platt" diese scherzhafte Aussage darf man ruhig wörtlich nehmen, denn Jürn Cornelius singt in seinen Konzerten viele Welthits in seiner Muttersprache, dem Plattdeutschen. Es gelingt ihm, die Texte zu übertragen, ohne sie zu denunzieren oder inhaltlich groß zu verändern. Dabei bleibt er liebevoll ehrlich in seiner Sprache. Beatles, Simon & Garfunkel, Elton John, Sting, Cat Stevens, John Lennon und viele, viele mehr erklingen auf Plattdeutsch in einer Art und Weise, wie man es nicht erwartet. Gepaart mit seiner sehr eigenen Art des Gitarrenspiels und anderen ungewöhnlichen Instrumentierungen entstehen neue Werke, die mit nichts zu verwechseln sind.
Für alle nicht plattdeutsch sprechenden Konzertbesucher sei noch erwähnt, dass die Moderation in hochdeutsch stattfindet.
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