Gastspiel des Theaters Współczesny aus Stettin -
Wann hört jemand auf ein Held zu sein und fängt an, zum Mörder zu werden? Judith ist eine Frau, die zerrissen ist zwischen Glauben, Heimat und dem Gefühl der eigenen Würde. Um ihren Seelenfrieden zu finden und ihr Land zu retten, muss sie einen Mord begehen. Sie verrät alles, woran sie glaubt und verlässt ihre einzige Liebe. Das Volk hingegen konzentriert sich auf Symbole des Glaubens, leere politische Auseinandersetzungen und hofft auf ein Wunder, anstatt zu versuchen zu verstehen, was ihm tatsächlich von aussen droht. Das Aufgreifen des alttestamentarischen Motivs in Hebbels Drama aus dem 19. Jahrhunderts dient als Ausgangspunkt der Auseinandersetzung mit der Frage, wodurch sich die Geschichte von Judith in der zeitgenössischen Welt widerspiegelt.
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