Speziell für die Ausstellung im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais während der BUGA 2009 in Schwerin vom 20.06. - 20.09.2009 wurde aus dem umfangreichen Archiv eine repräsentative Auswahl von Exponaten zusammengestellt.
Den Kernpunkt dieser musealen Ausstellung bildet Hundertwassers herausragendes graphisches Oeuvre mit seinen unterschiedlichen Techniken von Lithographien, Farbradierungen, Serigraphien und Farbholzschnitten. In der Ausstellung werden auch unterschiedliche Farbvarianten einzelner Werken gezeigt.
Hundertwasser hatte es als einer der ersten europäischen Künstler gemeinsam mit den traditionellen japanischen Holzschneidern und Druckern in der Technik des japanischen Farbholzschnitts zur Meisterschaft gebracht.
Aus diesem Schaffensbereich zeigt die Ausstellung seine herausragende Mappenwerke komplett.
Hervorzuheben sind auch die ersten frühen graphischen Arbeiten Hundertwassers, wie z.B. die Rotaprintmappe, die aufgrund ihrer geringen Auflage dem Publikum nur sehr selten zugänglich ist, hier findet sich die komplette Mappe.
Über diese graphischen Arbeiten hinaus werden ausgewählte Originale in Aquarell und Mischtechnik, und überarbeitete Andrucke aus dem künstlerischen Entstehungsprozess zu Graphiken gezeigt. Vom anfänglichen Entwurf über unterschiedliche Ausarbeitungen und Korrekturen bis hin zur endgültigen Auflage, wie sie dem Kunsthandel angeboten wird.
Eine umfangreiche Dokumentation mit Photos, Texten, Handschriften, u.a. über Hundertwassers Anliegen und seine Aktionen auf dem Gebiet der Architektur, Ökologie und Umwelt ergänzt die einzigartige Werkschau im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais in Schwerin.
Hundertwasser prangerte die Bausünden der Architekten und Städteplaner an und setzte sich für eine natur- und menschgerechtere Architektur, das "Fensterrecht", "Baummieter", "Baumpflicht" und die "Abkehr von der geraden - gottlosen - Linie" ein. Hierzu zeigt die Ausstellung eine umfassende Dokumentation beginnend mit seinem ersten größeren und wohl bekanntesten Projekt: dem Hundertwasserhaus (Löwengasse/Kegelgasse/Wien) bis hin zu seinen letzten Architektur-Projekten. Über Dach- und Flächenbegrünung hinaus forderte Hundertwasser immer ein Haushalten mit den natürlichen Ressourcen - Hundertwasser benutzte persönlich selbstgefertigte Humustoiletten und Pflanzen-Kläranlagen. Diese ökologischen Anliegen werden den Besuchern deutlich durch die präsentierten Texte, Reden und Dokumente.
Weiterhin sind in der Werkschau zu sehen: eine Vielzahl von Original Plakaten, die er für verschiedene Anlässe und Aktionen für Umweltorganisationen geschaffen hatte, Exponate zu seinem Briefmarken-Oeuvre, seine Entwürfe für Autokennzeichen, seine Friedensfahne für den Nahen Osten (1998) sowie die von ihm gestalteten Fahnen für Neuseeland und Australien, Buchgestaltungen wie das Lateinbuch "Stowasser", die Ausgaben der Hundertwasser-Bibel und seine komplette Jahres-Chronik für den Bertelsmann-Buch-Club.
Die Ausstellung präsentiert den Künstler, seine Anliegen und Arbeiten nicht nur als Mahner, sondern als Vorkämpfer für ein Leben in Harmonie mit der Natur und der eigenen Kreativität.
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