In den USA liebt man Holy Fuck vor allem für ihre überirdisch grandiosen Liveauftritte. Hier
versteckt sich niemand hinter einer Wand Laptops und in den Himmel ragenden
Synthesizergebilden, sondern feiern alle eine dicke Party - denkt einfach an eine Symbiose
aus coolem Rock- und lässigem Elektronik-Act.
Aber wenn moderne elektronische Musik ein
von High-Tech-Computern bedienter Roboter ist, dann sind Holy Fuck der böse Gegenspieler.
Sie sind weniger eine moderne Indie-Band als das explodierende Diagramm einer Rockband.
Das XLR8R-Magazin nannte sie denn auch "die Jungs, die elektronische Musik neu
definieren."
Gegründet haben sich Holy Fuck vor etwa 3 Jahren im kanadischen Toronto. Die beiden
Vollzeitmitglieder Brian Borcherdt und Graham Walsh überzeugten mit ihrer surrealen Show
bereits auf den Festivals Coachella, All Tomorrow´s Party und Glastonbury. Nach ihrem
fulminanten Auftritt bei letzterem zählte der NME sie zu Top 3 Bands dieses Wochenendes.
Bisher hat die Band nur eine streng limitierte EP veröffentlicht, die außerhalb von Kanada
Seltenheitswert haben dürfte. Ihr Debüt-Album "LP" wird nun der Welt zeigen, wie
elektronische Musik im Jahre 2007 zu rocken hat.
Ihr Sound ist geprägt von einer selbst
auferlegten Lo-Fi-Ästhetik. Cheesy Beats treffen auf komisch verzerrte Gitarrenriffs, die man
zuletzt 1976 in verräucherten Clubs irgendwo im Rheinland gehört hat. Die Songs für "LP"
haben sie auf ihren Touren geschrieben, weshalb die Energie ihrer Auftritte auch auf Platte gut
rüberkommt. Schlussendlich gemischt wurde das Album Eli Janney (Girls Against Boys) und
Dave Newfeld (Brocken Social Scene).
Holy Fuck feiern die Elektro-Bloc-Party, auf die man seit den großen Zeiten der Chemical
Brothers sehnlich gewartet hat. Heiliges Blechle!
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