Ballett von Marius Petipa nach Jean Coralli und Jules Perrot. Musik: Adolphe Adam, Choreografie von Peter Wright.
"Peter Wright, inzwischen Ende siebzig, aber äußerst agil, hat in der Probenendphase über zwei Wochen lang in Karlsruhe selbst mit den Tänzern an der Feinabstimmung gearbeitet. Und das Ensemble hat von der Zusammenarbeit mit dem langjährigen Direktor des Birmingham Royal Ballet sichtlich profitiert. Inspiriert, mit jugendfrischem Elan und ausgefeilter akademischer Technik hat die Kompanie erneut unter Beweis gestellt, dass man hier auf hohem Niveau tanzt. [...]
Wunderbar und für jedes nur ein bisschen romantisch veranlagte Gemüt einfach zum Dahinschmelzen ist jedoch das Ballet blanc des zweiten Aktes mit den kunstvoll strukturierten Ensemble-Szenen der anmutigen Wilis im langen, weißen Tutu, den ergreifenden Pas de deux von Giselle und Albrecht und dem dramatischen Finale. Anaïs Chalendard und Flavio Salamanka, beide erst seit dieser Spielzeit Solisten, beeindrucken als Liebespaar mit formidablem tänzerischem Können wie mit ihrer Darstellung. Emmanuelle Heyer als Königin der Wilis herrscht hoheitsvoll über ihr Reich. " (Stuttgarter Zeitung)
"Die Entdeckung einer neuen Primaballerina: Anaïs Chalendard.
Es war zweifellos ihr Abend. Vom ersten Moment an, als sie durch die Tür des niedlichen Fachwerkhäuschens in der an historische Vorlagen angelehnten, romantisch verspielten Ausstattung von Michael Scott tritt, lässt sie eine bemerkenswerte Souveränität mit den tänzerischen Anforderungen erkennen: Mit fast ausgelassener Verspieltheit gibt sie das verliebte Bauernmädchen. Mit aufgelösten Haaren verkörpert sie den Wahnsinn einer betrogenen Liebenden und dann die feengleiche Leichtigkeit eines traumhaften Wesens. Wohl bei keinem klassischen Ballett kommt es so auf die Details auch des pantomimischen Ausdrucks an wie in "Giselle". Bei Anaïs Chalendard stimmt neben der Brillanz, mit der sie die ausgefeilte Spitzentechnik beherrscht, jede Geste." (BNN)
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