Die Biermösl Blosn frönen in ihrem Programm zwar der heimischen Volksmusik, jedoch nur, um frech, böse und gemein den Herren Amts- und Machtträgern in diesem Land ganz gehörig und überaus musikalisch den Marsch zu blasen. Die Brüder Hans, Stofferl und Michael Well alias Biermösl Blosn paaren ihr bissiges, aggressives Kabarett mit brillanter Musikalität. Sie nutzen die Volksmusik als Ventil des Volkszorns gegen Willkür und Schweinereien der Obrigkeit und bringen das durch zeitgemäße Texte pointenreich zum Ausdruck. Das Ergebnis: Eine ausgeglichene Mischung aus feinstem Kabarett und bajuwarischer Volksmusik. Denn die Biermösl Blosn beherrschen so ziemlich alle Instrumente von der Piccolo-Flöte über Bachtrompete, Tuba, Zitter, Gitarre, Cello, Ziehharmonika, bis hin zur Harfe oder Alphorn.
Ergänzt und unterstütz werden die Biermösl Blosn vom Kabarettisten Gerhard Polt, der mit ihnen seit 1982 eng zusammenarbeitet. Gerhard Polt steuert zu den musikalischen Rüpeleien die Diskurse eines typischen "gesunden Volksempfindens" bei. In seinen Figu-ren und Texten archiviert der Altmeister des südländischen Kabaretts einen sozialen Typus, der noch lange nicht aussterben wird: den bornierten Spießer. Diese Rolle verkörpert Gerhard Polt in draller Camouflage zwischen Gemütlichkeit und Aggressivität. Dabei gelingt es ihm wie kaum einem zweiten deutschen Kabarettisten mit leichter Hand eine dem realen Leben abgeguckte Bühnenfigur zur Demaskierung einzusetzen.
"Eine Sternstunde bajuwarisch-subversiver Politik-, Nonsens- und Traditionspoesie. In der schwärzesten Nacht funkeln die hellsten Lichter. Wo die tumbeste Borniertheit thront, blühen zugleich auch die rabiatesten Demokratiegeister. So lange es Gerhard Polt und die Biermösl Blosn gibt, ist Bayern noch nicht verloren." (Frankfurter Rundschau)
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