Ich. Das erste Wort ist ausgelassen. „Habe nun, ach...“, beginnt der große Monolog in Goethes Drama, beiläufig eher, aber er handelt von diesem unaussprechlichen, monströsen Ich: masslos, egozentrisch, hybrid, vollständig verzweifelt. Faust ist an einem Endpunkt angekommen. Aber Selbstmord ist keine Lösung. Die Erinnerung an die Kindheit, ein äußerster Subjektivismus, hält ihn zurück. Also weiter leben, doch wie? In der Ablehnung sämtlicher gesellschaftlicher Koordinaten: Besitz, Religion, Wissenschaft, Bildung - für Faust haben sie keine Bedeutung mehr, genauso wenig wie Genuss oder Lebensfreude. „Es möchte kein Hund so länger leben“. Wie ginge die Geschichte eigentlich weiter, wenn der Teufel nicht in diesem Leben erschiene?
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