Drei Uraufführungen für das Ballett des Badischen Staatstheaters
Das Bett der Giulia Farnese
Choreographie: Jörg Mannes
Rom um das Jahr 1490. Kaum 15-jährig wird Giulia Farnese mit Orso Orsini ver- mählt. Befreundet mit Lucrezia Borgia und lanciert von ihrer eigenen Schwiegermutter, wird sie bald die Geliebte von Kardinal Rodrigo Borgia, der von 1492 bis 1503 als Alexander VI. den päpstlichen Thron innehat. Klug und schön, nimmt sie diskret Einfluss, protegiert, intrigiert und bereichert das an Skandalen nicht arme Rom um weitere. Zweimal verwitwet, stirbt sie 1524 im Palast ihres Bruders, des Kardinals Alessandro Farnese. Sie hinterlässt ihr nicht unbeträchtliches Vermögen ihrer Tochter Laura, frommen Stiftungen und Klöstern. Ihr Bett aber ihrem Bruder, dem späteren Papst Paul III.
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Choreografie: Terence Kohler
Terence Kohler läßt sich von Roms Architektur und den Kunstschätzen der Ewigen Stadt inspirieren. Er wird tänzerisch die Antike zu neuem Leben erwecken
Ars amandi
Choreografie: Renato Zanella
Mit dem antiken römischen Dichter Ovid (43 v. Chr. bis um 17 n. Chr.) verbinden sich insbesondere drei Assoziationen: Er ist der Dichter der Liebeskunst ("Ars Amatoria"), eines Werkes mit Verwandlungsgeschichten ("Metamorphosen"), und er wurde von Augustus ans Schwarze Meer verbannt. Seine Auffassung von Erotik illustrieren sehr schön die Worte Apollos zu der vor ihm fliehenden Daphne: "Laufe langsamer, damit du dich nicht verletzt; ich werde dich auch langsamer verfolgen." Ein zunächst befremdlicher Widersinn und doch verbirgt sich hierin die Idee dieser Worte: Liebe ist gerade auch ein Verfolgen - die Liebeskunst gilt fast ausschließlich ihm -, nicht vordergründig dem Erreichen.
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