Theaterstück nach dem Roman von Jonathan Littell - -
Max Aue ist ein europäischer Intellektueller. Er ist jung und begabt, liebt Flaubert, Stendhal und französische Barockmusik und spricht fliessend Altgriechisch. Max Aue ist überzeugter Nationalsozialist, Teil der NS-Führungselite, Mörder. Max Aue ist das Auge, durch das Jonathan Littell in seinem Roman. „Die Wohlgesinnten“ die Schauplätze des Zweiten Weltkriegs und der Shoah in den Blick nimmt: die Hölle der Massaker des Genozids an den europäischen Juden, Stalingrad, die Büros des Reichssicherheitshauptamts, ein Hausmusikabend bei Eichmanns.
Littells penibel recherchierter Roman ist eine Zumutung, weil er zur Beschäftigung mit der intellektuellen Seite des Nationalsozialismus zwingt: Die Logik des Bösen ist gefährlich, weil sie denkbar ist. Gerade durch historische Genauigkeit wird „Die Wohlgesinnten“ so zu einem beklemmenden Text über die aktuelle Fragilität gesellschaftlicher Normen und Werte.
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