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Die Ratten

Tragikomödie von Gerhart Hauptmann

Der ehemalige Theaterdirektor Harro Hassenreuter hat auf seinem Dachboden einen Theaterfundus eingerichtet und erteilt privaten Schauspielunterricht. Auf diesem Dachboden wird auch der fatale Handel geschlossen: Frau John, deren Neugeborenes gestorben ist, kauft dem schwangeren Dienstmädchen Pauline Piperkarcka das ungewollte Kind ab und gibt es als ihr eigenes aus. Als Pauline den Handel bereut und das Kind wiederhaben will, reagiert Frau John panisch. Sie tauscht das Baby gegen das todkranke Kind ihrer Nachbarin aus und bietet ihren verbrecherischen Bruder Bruno auf, Pauline Angst einzujagen. Bruno erschlägt Pauline, und die verzweifelte Frau John nimmt sich das Leben. Gerhard Hauptmann hat "Die Ratten" eine "Berliner Tragikomödie" genannt und die Geschichte der Frau John mit burlesken Szenen um Familie Hassenreuter verwoben.

Regie: Michael Thalheimer
Darsteller: Constanze Becker, Henrike Johanna Jörissen, Katrin Klein, Lotte Ohm, Barbara Schnitzler, Isabel Schosnig, Regine Zimmermann, Michael Benthin, Niklas Kohrt, Horst Lebinsky, Sven Lehmann und Mathis Reinhardt

"Dies ungefähr ist die wuchtigste, die pathetischste (das heißt: leidenssatteste), grausamste, berührendste Version des Stücks. Unendlich lange nicht mehr gesehen. Man sah in den letzten Jahrzehnten eher Parodien, Verhohnepipelungen, Runterhängungen, Verfarcungen, Verflachungen. Jetzt wieder: die große, überwältigende Tragödie. (...) So zeigt das traurige alte Stück mit seiner gespenstischen alten Geschichte und seiner seltsamen alten Sprache in dieser Aufführung, was es an großen, überwältigenden, wahnwitzschaudernden Gefühlen noch aufrühren kann. Hier und heute. Wenn man an es glaubt. Hingerissener Beifall für Thalheimers Glaubensbekenntnis. Ovationen für die glaubenswürdigen Schauspieler." (FAZ)

"Die Regie skelettiert das Drama. Sie präsentiert nicht die Knochen des Stücks, sondern das wunde Fleisch dieser kasernierten Menschen. Insofern ist es wiederum die Methode Thalheimer, die dem Abend starke Wirkung gibt. Der Regisseur zeigt weniger das Stück selbst (das man schon genauer kennen sollte) als seine Essenz. (...) Thalheimer spielt kein soziales Drama. Er will, mit Hauptmann zugleich gegen Hauptmann, aufs Ganze gehen. Auf allerengstem Raum zielt er ins Allgemeine: das menschliche Drama." (Berliner Morgenpost)

"Mit den "Ratten" kann man nicht erklären, was da heute alles schiefläuft, wohl aber den Kern der Bedürfnisse und Konflikte herausschälen, um die es dabei eigentlich gehen sollte. Und das genau tut diese Inszenierung, auch dank der Schauspieler." (taz)

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