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Die Perser

Antike Tragödie von Aischylos

480 v. Chr. verloren die Perser in der Schlacht bei Salamis gegen die von ihnen lange unterdrückten Griechen. Acht Jahre später schrieb ein Grieche aus der Sicht des besiegten Feindes die älteste überlieferte Tragödie der Weltliteratur. "Die Perser": Ein Volk begreift, dass es ausgespielt hat. Ein einziger langer Schrei, übertragen in Worte. Aischylos lässt die Verantwortlichen für das Fiasko auftreten, vom Chor des Ältestenrates bis zu Xerxes, dem geschlagenen Feldherrn und König. Er wagt einen Blick auf gegenwärtige Geschichte, der Vergangenheit und Zukunft einbezieht. Die Sieger von heute sind bald wieder die Besiegten von morgen. Auch wenn die Toten verscharrt werden, sind sie präsent. In seiner Theaterarbeit ging es Dimiter Gotscheff, der bei "Die Perser" Regie führte, stets um die klassisch griechische Tragödienwirkung einer umfassenden, auch körperlichen Reinigung.

Regie: Dimiter Gotscheff
Darsteller: Margit Bendokat, Almut Zilcher, Samuel Finzi und Wolfram Koch

Der Berliner Tagesspiegel lobt: "Wahrscheinlich das Beste, was jemand, der sich im Theater nicht berieseln, sondern herausfordern lassen will, derzeit sehen kann. Nirgends ein heimeliger Kompromiss, in den man sich flüchten könnte - weder die Zuschauer noch die vier Schauspieler. An ihnen hängt alles. In ihnen wird sich die zweieinhalb Jahrtausende währende Menschheitstragödie in neunzig Minuten verdichten. Volles Risiko also - und ein riesiger Triumph!"

"Was ist Krieg? Ein Kinderspiel mit Toten, verursacht durch ein Nichts. Da ist etwa eine glatte Wand, die ein leeres Gelände teilt. Sie wird verschoben. Die Flächen rechts und links umfassen dadurch nicht mehr dieselbe Größe, was - je nach Standort - Jubel oder Wut hervorruft. Dimiter Gotscheffs schnörkellose Inszenierung mit dem virtuosen Darstellerquartett macht aus der Tragödie ein lichtes Kinderspiel über Werden und Vergehen; aus dem Kinderspiel aber einen giftigen Abgrund, in dem mehr als eine Flotte versinken kann, heute nicht weniger als gestern." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

"Mit dieser über die Maßen faszinierenden Regie-Arbeit gelingt dem Deutschen Theater kurz nach Michael Thalheimers ganz anderer, aber ebenso zwingenden Inszenierung der ,Orestie die zweite maßstabsetzende Auseinandersetzung mit einer antiken Tragödie. Das dürfte seit Peter Steins und Klaus Michael Grübers Antiken-Projekten an der alten Berliner Schaubühne kaum einem anderen Ensemble gelungen sein." (Süddeutsche Zeitung)

"Ein Kunstwerk, eine ungemein zwingende Verdichtung, ein Abend von kompromissloser Härte, Klarheit und Schönheit. Es ist ein Kunstwerk, wie es auch großen Regisseuren nur zwei oder drei Mal im Leben gelingt, und auch das nur, wenn sie viel Glück, günstige Sterne und die richtigen Partner haben. Es ist ein Theaterabend wie ein schroffer Felsblock oder wie der Monolith in Kubricks ,2001: rätselhaft, dunkel und absolut faszinierend." (Tip)

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