Um seine Hochzeit gebührend feiern zu können, hat Dorflehrer Baculus einen Bock geschossen – dummerweise im Forst des Grafen Eberbach, der ihn prompt erwischt hat und nun suspendieren will. Da hilft nur eins: Gretchen, des Baculus Braut, soll den Grafen um Gnade anflehen, denn der hat eine Schwäche für hübsche junge Frauen … Dies eben lässt Baculus zaudern. Zum Glück kommt ein Student des Wegs, der dem ratlosen Schulmeisterpaar anbietet, als Gretchen verkleidet beim Grafen vorzusprechen. Der Student ist in Wahrheit die Baronin Freimann, die ohnehin ihren gräflichen Bruder inkognito besuchen und dabei einen Herrn näher inspizieren möchte, den der Graf ihr als Ehekandidaten andienen will: den Baron Kronthal. Der wiederum verliebt sich in das falsche Gretchen und wirbt gegen 5000 Taler beim Schulmeister um ihre Hand. Baculus kann sein Glück kaum fassen und will ihm seine – echte – Braut sofort verkaufen. Eine grandiose Verwirrung der Herzen bahnt sich an, und würde nicht schlussendlich der erschossene Bock sich als des Schulmeisters eigener Esel herausstellen, es nähme wohl ein schlimmes Ende …
Albert Lortzings reifstes Bühnenwerk ist ein frivoles Satyrspiel mit bitterbösen Seitenhieben gegen die schlüpfrige Moral des Adels und den habgierigen Geiz der Kleinbürger, im Übrigen aber ein mit wunderbaren Ensembles und Arien gesegnetes Sängerfest.
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