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Der Trinker

Nach Hans Fallada - von Bernd Ludwig

Hans Fallada erzählt die bestürzende Geschichte eines gnadenlos dem Alkohol verfallenen Mannes konsequent in der Ich-Form aus der Sicht seines Protagonisten Erwin Sommer. Der wie ein Bericht wirkende Roman "Der Trinker" ist das realistische, authentische und erschütternde Psychogramm eines Alkoholkranken. "Erwin Sommer fühlt sich seiner Frau Magda nach gut vierzehn Jahren kinderloser Ehe entfremdet und verheimlicht ihr, dass er aus Nachlässigkeit mit seinem Großhandelsgeschäft in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. In dieser Lebenskrise entdeckt er die betäubende Wirkung des Alkohols und wird zum Trinker - mit verheerenden Folgen." Zu Beginn der Geschichte glaubt man, Erwin Sommer könne nicht tiefer fallen, aber er stürzt immer noch weiter. Tom Toelle verfilmte den Roman "Der Trinker" von Hans Fallada nach einem Drehbuch von Ulrich Plenzdorf und mit Harald Juhnke in der Hauptrolle. Dabei verlegte er die Handlung in die Gegenwart.

Regie: Uwe-Dag Berlin

"Peter Prautsch seziert mit seinem schonungslosen Spiel alle Facetten eines Trinkerelends. Der gelegentliche Suff, auf den am nächsten Morgen die Scham folgt, sich alkoholisiert seines Alters, seiner Position oder überhaupt eines zivilisierten Menschen unwürdig benommen zu haben. Die Gedanken, die um den nächsten Schluck kreisen, und darum, wie man die Sucht vor seinen Angehörigen verbirgt. Das Greinen nach Liebe und Anerkennung, das Misstrauen, dieses widerliche Selbstmitleid, in dem sich alle Trinker suhlen. Der Mutwillen, mit dem der eigene Abstieg betrieben wird." (Ostthüringer Zeitung)

"In Sommers vom Delirium getrübten Vorstellungen vermischen sich die Frauen, mit denen er zu tun hatte, miteinander. Alle drei werden in ihrer grellen Verschiedenheit von Karin Kundt-Petters gleichermaßen einfühlsam gespielt: Magda, die praktische und am Ende verhärmte Gattin; Elinor, der steile Zahn im Treff der verlorenen Seelen; schließlich noch die vom Elend abgehärtete Krankenschwester Elsa. In Peter Prautsch hat der Trinker eine ergreifende Verkörperung gefunden: in seiner Verzweiflung, seiner Feigheit, seiner Gier und seiner versoffenen Obszönität. In einer Geschichte, die aktuell bleibt, weil sie sich immer wiederholt." (Mitteldeutsche Zeitung Halle)

"Für das Psychogramm dieser Hölle fand Franziska Harbort eine verblüffende Bühnenlösung. Sie verbannt das Publikum auf die Drehbühne und bringt es mit dieser zu den ringsum aufgebauten, sparsam ausgestatteten Szenen. Mal links, mal rechts herum drehend, hat man das Gefühl, selbst auf der Schleuder zu sitzen, die einen in den Abgrund katapultiert." (Osterländer Volkszeitung)

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