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Auf dem Programm stehen Choreografien von
Hans van Manen, geboren 1932 in den Niederlanden. Er ist choreografisch und stilistisch einer der ganz großen Meister und Neuerer des europäischen Balletts. Seine klassizistische,aus der Musik entwickelte Tanzsprache hat sich, einen eigenen Stil kreierend,von seinem großen Vorbild George Balanchine gelöst. Formulierte Balanchine noch „Dance is woman“, so sind in van Manens Balletten die Geschlechter gleich stark. Es sind die Möglichkeiten des Tanzes an sich, die im Mittelpunkt seiner Choreografien stehen: „Tanz handelt vom Tanz... es darf nicht so sein, dass man versucht, mit Bewegung Wörter zu imitieren.“ Darin liegt van Manens erzählerische Kraft: „Eine Figur auf der Bühne ist ein Solo. Zwei Figuren auf der Bühne sind eine Geschichte.“
Die Kühnheit seiner Choreografien der sechziger und siebziger Jahre hat sich in ihrerWirkung unverbraucht erhalten. Sie sind, wie auch seine Kreationen der folgenden Schaffensperioden bis heute, Klassiker von zeitloser Klarheit und Schönheit.
Weiterhin auf dem Programm: "Der Spielmann", eine Uraufführung von Renato Zanella.
"Zanella führt in seiner ersten Arbeit für das Ballett des Badischen Staatstheaters Märchen von Hans Christian Andersen und Musik von Wolfgang Amadeus Mozart zusammen. rosalie, für die die Zusammenarbeit mit Zanella und dem Staatstheater ebenfalls eine Premiere ist, hat die Tanzenden mit fantasievollen Requisiten ausgestattet und großen Anteil an Wirkung und Aussagekraft vom ,Spielmann. Verblüffend ist, wie selbstverständlich die langsamen Sätze aus Mozart-Klavierkonzerten mit ihren poppig-schrillen Leuchtkissen, Plastikblumen und überdimensionalen Pfeifenreinigern zusammengehen. Alles zusammen atmet eine unwirkliche, naive Fröhlichkeit und oszilliert zwischen unverdorbener, kindlicher Freunde und abgeklärter, von Resignation gezeichneter Melancholie. Die Märchen von der Prinzessin auf der Erbse, dem standhaften Zinnsoldat, der kleinen Meerjungfrau oder den roten Schuhen werden nicht als solche dargestellt. Ensembles um die Hauptfigur thematisieren vielmehr eine Art Leitmotiv, das der Choreograf der jeweiligen Geschichte abgespürt hat: kindliche Koketterie, bedingungslose Hingabe, vergebliche Annäherungsversuche, Kampf gegen ein auferlegtes Schicksal. Andersen (Matthias Deckert) schiebt und zieht zwischen den verschiedenen Bildern die entsprechenden Requisiten über die Bühne und tritt dabei hin und wieder mit den Figuren in direkten Kontakt. (...) Für den ,Spielmann verwendet Zanella viel klassisch geprägtes Schrittmaterial. Harmonisch fügen sich dazu modernere Elemente, insbesondere bei den Hebungen in den Pas de deux. Es ist eine feine, unaufdringliche Bewegungssprache mit spielerisch-frechen Akzenten. Zusammen mit Musik, Kostümen und Requisiten wird der ,Spielmann so zu einem zauberhaft-leichten, traumhaft-unspektakulären Fantasiegebilde. “
(Stuttgarter Zeitung)
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