Der Parasit - oder die Kunst sein Glück zu machen. Schillers Gespür für Kolportage paart sich mit französischem Esprit und Musikalität. Aus Picard wird Schiller und aus einer Salonkomödie des ausgehenden 18. wird ein politischer Krimi des beginnenden 19. Jahrhunderts.
Ein neuer Minister ist ins Kabinett berufen und tritt sein Amt an – Grund für die Ministerialbeamten, sich ihm als unentbehrlich darzustellen. Wer nach oben will, biedert sich an, zeigt sich eifrig, macht sich wichtig. List, Intrige, Lüge oder, anders gesagt, Manipulation, Networking, Mobbing sind die Mittel, um die eigene Karriere auf Kosten anderer voranzutreiben. Inkompetenz im Regierungsbetrieb geht rücksichtslos vor. „Die kriecherische Mittelmässigkeit kommt weiter als das geflügelte Talent, der Schein regiert die Welt – und die Gerechtigkeit ist nur auf der Bühne“ schreibt Schiller. Am Ende verfängt sich der Parasit in den eigenen Fallen. Ein kabinettreifes Lehrstück über Karrieristen.
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