Eine kleine, gewöhnliche Gaststätte. Nicht im Zentrum, nicht am Stadtrand. Vielleicht ist sie schon längst geschlossen worden, vielleicht hat sie noch gar nicht eröffnet. Es ist Montag, Dienstag oder Donnerstag, früh morgens, bevor die Gäste kommen, Stoßzeit, Leerlauf am Nachmittag oder tief in der Nacht. Die Zeit verstreicht, beschleunigt und wiederholt sich, läuft rückwärts, gerät aus den Fugen. Ein Mensch wird alt, während einem anderen der Tee nicht kalt wird. Tagesgerichte wechseln, eine Treppenstufe knarrt und über dem „verfluchten Tisch“ flackert unaufhörlich eine Neonröhre.
Da sind der hustende Chef in seinem Büro, der Koch mit seiner Gitarre, die umworbene Kassiererin und der neue Mann an der Theke, der Mann vom Ordnungsamt und natürlich die Gäste, willkommene und ungebetene, Paare und Passanten. Wir lernen sie und ihre Leben kennen, in Momentaufnahmen, in Bruchstücken. Ihre Geschichten prallen aufeinander, verflechten sich oder laufen aneinander vorbei. Grotesk und surreal, traurig und brutal, absurd und überraschend wirft das Stück mit wenig Worten, Musik und Video Schlaglichter auf die Dinge des Lebens.
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