Schauspiel nach Carlo Goldoni und Heinrich von Kleist -
Zwei Feldherren im Belagerungszustand. Sigismondo steht vor den Toren einer namenlosen italienischen Kleinstadt, Robert Guiskard vor den Toren Konstantinopels. In Italien wütet die Gewinn- und Genusssucht, in Kleinasien die Pest. Carlo Goldoni und Heinrich von Kleist haben mit der Komödie „La Guerra“ und dem Fragment gebliebenen Trauerspiel „Robert Guiskard“ zwei völlig verschiedene Bilder des Krieges gezeichnet. „Zwar bist du, wie du sagst, noch unberührt; / Jedoch dein Volk ist, deiner Lenden Mark, / Vergiftet, keiner Taten fähig mehr. / O führ uns fort aus diesem Jammertal! / Führ uns zurück, zurück ins Vaterland!“ Schreibt Kleist 1808. „Schön ist der Krieg! Ich kann nur Gutes darübersagen. Den möchte ich sehen, der - wenn er in vier oder fünf Kriegsjahren hunderttausend Scudi machen kann - aus lauter Nächstenliebe den Frieden will.“ Schreibt Goldoni 1760. „Wir befinden uns in einem Krieg gegen einen zu allem entschlossenen, fanatischen Gegner. Dieser Hauptfeldwebel ist nicht ums Leben gekommen, wie bei seiner Beisetzung erklärt worden ist, er ist für die Bundesrepublik Deutschland gefallen.“ Sagt der Bundeswehrverband 2008. Der Umgang mit Krieg als Lebenswirklichkeit steht im Zentrum der aktuellen politischen Debatte und des theatralen Doppelprojekts von Armin Petras.
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