Ein Unzeitgemässer war er, ein Freigeist und Erfinder, ein Poet und ein großer Utopist. Cyrano de Bergerac lebte von 1619 bis 1655. In seinen Schriften reiste er zur Sonne und zum Mond und wusste genau, dass der Mond eine Welt unter vielen ist, so wie die Erde, die sich bewegt und um die Sonne kreist. Das war vermessen und mutig in einer Zeit, in der Galileo widerrufen musste und die Scheiterhaufen noch schwelten. Keine Regel respektierte er und kein Gesetz, am wenigsten das der Kirche. Scharf waren sein Degen und sein Verstand, sein Witz und sein Geist.
Wen wundert es, dass dieses heiße Herz sich mit allen anlegte, mehr Feinde als Vertraute hatte und aller Wahrscheinlichkeit nach einem Anschlag zum Opfer fiel. Seine Schriften verschwanden und wir wissen nicht viel mehr über ihn als das, was Edmond Rostand in seinem Stück „Cyrano de Bergerac“ 1897 über ihn verewigt hat. Ob es Roxanne wirklich gab, das wissen wir nicht, aber wir glauben ganz sicher an die Reinheit und Tiefe seiner Liebe zu ihr, die er verschwieg ein Leben lang. Im Namen seines Freundes fand er die schönsten Worte der Liebe, schrieb die leidenschaftlichsten Briefe und gestand doch niemals, dass es sein eigenes Herz war, das sprach. Noch eines wissen wir: er hatte eine große Nase.
Kategorie