Von Juli Zeh
Wie kann man etwas betrachten und dabei wissen, dass nicht nur das Betrachtete, sondern auch man selbst Teil des Atomwirbels ist, aus dem alles besteht? Dass sich das Gehirn, unser einziges Instrument des Sehens und Verstehens, aus den gleichen Bausteinen zusammensetzt wie das Gesehene und Verstandene? Was soll das sein: Materie, die sich selbst anstarrt? - Die naturwissenschaftliche Erkenntnis hat nicht nur das göttliche Weltbild zerstört und damit anthropozentrischen Vorstellungen den Weg bereitet. Sie hat auch letztere schließlich unmöglich gemacht und damit den Menschen ohne Antworten zurückgelassen, in einer Lage, die nichts weiter als lächerlich ist.
Dabei gibt es einen Menschen, den Mia liebt, auf eine Weise, die keine Worte braucht. Gab es, müssen wir sagen. Dieser Mensch war ihr Bruder, und er ist tot. Er hat ihr einen Satz hinterlassen:
Das Leben ist ein Angebot, das man auch ablehnen kann.
Aber davon wissen wir zu Beginn der Geschichte noch nichts. Was wissen wir noch? Mia besitzt ein luxuriöses Penthouse über den Dächern der Stadt und eine besondere Begabung zum Schmerz. Und sie ist seit vier Wochen nicht mehr aus dem Haus gegangen.
Mitwirkende:
Marion Amschwand, Christian Bruhn, Manuel Klein, Harald Redmer, Angela Schubot, Friederike Solak, Floria Teipen, Claas Würfel und Saskia Rüsenberg
Regie:
Anja Wedig
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