Ihre erste Single "Darum leben wir" beweist, dass hiesiger Soul mindestens ebenso innovativ, frisch und ungewöhnlich klingen kann wie Amerikanischer. Als Bonus veredelt Cassandra Steen ihre Musik mit deutschem Tiefgang und viel Poesie. Kein Zweifel, Cassandra Steen fühlt sich eins, mit sich, der Welt und ihrem neuen Album. Das Bemerkenswerte daran erklärt sich erst vollständig, wenn man die Sängerin aus Stuttgart etwas besser kennen lernt.
Erstmals Ende der Neunziger als Feature-Gast bei Freundeskreis in Erscheinung getreten, begann ihr großer Erfolg mit Glashaus, dem gemeinsamen Projekt mit Moses Pelham und Martin Haas. Von den üblichen Verdächtigen durfte nur Cassandras alter Kollaborateur Xavier Naidoo mit auf das neue Album. Es wäre auch schade gewesen, wenn nicht. Denn neben dem vorab als erste Single veröffentlichten Titelsong "Darum leben wir" gehört ihr gemeinsamer Song "Lass mich nicht hier" zu den emotionalen Höhepunkten des Albums.
Einen klitzekleinen Ausreisser hingegen gestattet sich Cassandra mit "Stadt". Getragen von einem seltsamen marschierenden Rhythmus und ein an futuristischen Cyborg-Soul erinnernden Sound, macht sie sich aber im Duett mit Adel Tawil (Ich + Ich), auch diesen Song zu eigen. Das ist die wahre Grösse einer Interpretin, die Homogenität allein mit der Kraft ihrer Stimme und Paraphrasierung erzeugt.
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