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Big Deal? Jugendtheater

Stück für Zuschauer ab 14 Jahren von David S. Craig
Deutschsprachige Erstaufführung

Trent hatte eine prima Party gefeiert im Haus seiner Eltern, während die verreist waren. Plötzlich kam die Polizei. Er schaffte es gerade noch, einige Plastikbeutel mit Marihuana ins Klo zu spülen, da wurde er schon verhaftet. Beim Gang in den Streifenwagen sah er seinen Vater! Der hatte ihn anscheinend angezeigt. Nun muss er sich in einer Drogenberatungsstelle vorstellen. Alex, eine junge Mitarbeiterin, sitzt ihm gegenüber. Nachdem er sich zunächst lange bockig anstellt, gibt er allmählich Auskunft. Er ist von zu Hause geflohen in eine Notschlafstelle, wo es ihm zwar nicht gefällt, er aber wenigstens ungestört ist. Seiner Meinung nach dürfte es überhaupt kein Gesetz geben, das Drogen verbietet. Drogen müssten generell legalisiert werden. Das, was er verkauft, nennt er Kraut; er hasst chemische Drogen. Er ist ein chronischer User, raucht täglich mindestens vier Joints. Der Alltag wird so einfach klasse. Sein Dealen ist nur ein Teilzeitjob für ihn. Als nach dem Ende des Beratungsgespräches plötzlich sein Vater vor ihm steht, sieht sich Trent einem neuen Problem ausgesetzt. Auch dem Vater war es peinlich, dass sein Sohn abgeführt wurde. Die Eltern wären sogar bereit, ihn wieder zu Hause wohnen zu lassen. Nur das Dealen müsste er sein lassen...

Der kanadische Autor David S. Craig (geb. 1952) ist zugleich Schauspieler, Regisseur und künstlerischer Leiter des Roseneath Theatre, eines Theaters für Kinder und Jugendliche in Toronto. Im Vorwort zu seinem Stück schreibt er: ",Smokescreen ist weder ein Themen- noch ein Problemstück. Niemand soll hier verändert oder belehrt werden. Vielmehr geht es darum, politische und persönliche Wertvorstellungen auszuloten und dabei zu veranschaulichen, was in der Beziehung zwischen einem Vater und seinem Sohn in Wahrheit passiert und was andererseits verleugnet wird. Das Drogenproblem dient lediglich als Folie, vor der sich das Ganze abspielt. Junge Menschen kennen solche Situationen aus ihrer täglichen Erfahrung und haben sich zigfach intensiv damit auseinander gesetzt. Das Stück spricht sie daher unmittelbar an und holt sie da ab, wo sie gerade stehen."

Inszenierung: Thomas Roth

"Die Regie von Thomas Roth hat das Stück eigenartigerweise in eine Richtung gelenkt, die jede Drogenberatung des Landes auf die Palme bringen würde. Der Konflikt wendet sich zunehmend weg von Vater und Kind. Vielmehr ist es die ehemalige drogenabhängige Therapeutin, deren Persönlichkeit die Schauspielerin Katja Klemt viel zu früh und zu laut durch fahrige und absonderliche Handlungen freilegt. Auf dem Schiedsrichterstuhl des überkorrekten Workaholic-Vaters im Ringelshirt hängt sie wie ein Hase vor dem Rachen des Löwen. Ein Opfer der eigenen ungelösten Vergangenheit. Dem Vater jedenfalls, gespielt von Lutz Jesse, gelingt es auf der Bühne nicht, das Problem mit seinem Sorgen-Filius auch nur im Ansatz zu lösen. Es wird zur Nebenhandlung. Zur Nebenhandlung wird zwischen diesen drei durchgeknallten Menschen auch das, worum es zunächst ging: Die Drogen. ,Big Deal?, so will es der Autor, erhebt keinen Zeigefinger. Es sind nur Menschen mit einem Autonomieproblem. Und wer hat da schon den Überblick? Pubertät, heißt es, sei die Zeit, in der man auch die Eltern nicht weiter ernst nehmen sollte." (OZ)

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