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König Heinrich IV (William Shakespeare)

Wie sieht ein starker König aus? Welcher Vater ist das rechte Vorbild für einen Sohn? Ist schlechtes Benehmen und hemmungsloser Müssiggang ein Privileg der Jugend? Welche Jugend rebelliert nicht gegen ihre Vätergeneration? Darf man seinen besten Freund verraten? Der junge Shakespeare zeigt in Heinrich IV. einen Epochenumbruch. Der Titelheld hat den Thron mit Gewalt erobert. Aber schon brauen sich über dem Königreich kriegerische Wolken zusammen. Seine Komplizen von gestern rüsten zum Bürgerkrieg. Heinrich IV., krank, dem Tod nah, will das Reich bewahren, den Kampf meiden. Ausgerechnet dem Heisssporn Heinrich Percy, Sohn seines Feindes, des Grafen von Northumberland, fühlt er sich näher als seinem Sohn Heinrich, der hier Prinz Harry heisst und sich mit Falstaff dem Müssiggang hingibt. Dieser Philosoph und berühmte Trinker Falstaff, eine der komischsten Figuren Shakespeares, treibt derb und doch poetisch seinen Spott mit Heldentum und grosser Politik. Diese Anarchie kommt dem rebellierenden Harry gerade recht. Aber wie in jeder Zweckgemeinschaft offenbart sich auch hier: Wenn es ernst wird, zeigen sich die Differenzen zwischen Lehrer und Schüler, und Harry verrät den Meister ebenso wie seine Lehren.

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