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Dido und Aeneas (Henry Purcell)

Oper in drei Akten von Henry Purcell
Text von Nahum Tate

Henry Purcells erstes Bühnenwerk und einzige Oper wurde 1689 zunächst am Hofe und im Jahr 1700 dann auch öffentlich im Theater aufgeführt. Wie das Gesamtwerk Purcells hat "Dido und Aeneas" keine Vorläufer und keine Nachahmer. Die Orchesterbesetzung (Streicher und Basso continuo) deutet auf das Vorbild der französischen Musik. Purcell hat die im mythischen Karthago spielende Geschichte der Königin Dido, die von Aeneas verlassen wird, in bewegende Töne gekleidet: Ihr Lamento ist nicht umsonst das bekannteste Stück der Oper.Die Geschichte aus dem antiken Versepos wird durch eine Zauberin und Hexen, durch einen Sturm und Donnergrollen theatralisch wirkungsvoll. Dabei wird die antike Mythologie modernisiert: Nicht der göttliche Streit zwischen Juno und Jupiter löst den Rückzug des Aeneas und damit die Katastrophe aus, sondern eine böse List der Hexen, und das rituelle Selbstopfer Didos ist durch ein Ende mit gebrochenem Herzen ersetzt.

Im Spätsommer 2011 ist die choreographische Interpretation von Sasha Waltz endlich wieder in Berlin zu sehen: unter dem Berliner Abendhimmel in der Waldbühne.

In den 30er Jahren nach dem Vorbild eines griechischen Amphitheaters gestaltet, zählt die Waldbühne heute zu den schönsten Open-Air-Bühnen Europas. Ein einzigartiger Aufführungsort, der die Wiederaufnahme von "Dido & Aeneas" zu einer Premiere macht: Statt wie zuvor in geschlossenem Raum, verortet Sasha Waltz ihre Version des Mythos von naturgewaltiger Liebe, die in Hass umschlägt, von Flucht, Vertreibung und Verlassenheit, unter freiem Himmel, mitten in der Natur. Neben sieben Gesangssolisten und 13 Tänzern von Sasha Waltz & Guests singt das Vocalconsort Berlin begleitet von der Akademie für Alte Musik Berlin.

Mit »Dido & Aeneas« kreierte Sasha Waltz 2005 eine für die Oper neuartige Verschmelzung von Tanz, Gesang und Musik: Die choreographische Oper. Sänger, Tänzer, Musiker und Choristen werden dabei Teil einer Gesamtchoreographie, die alle Beteiligten aus ihren ursprünglichen Funktionen herauslöst. Hierbei steht auch die Erweiterung der Mittel des Musiktheaters um die theatralen Ansätze des Tanzes im Vordergrund. Seit der Uraufführung 2005 am Grand Théâtre de Luxembourg und der Staatsoper unter den Linden Berlin war »Dido & Aeneas« nur 2006 und 2008 noch einmal an der Staatsoper Unter den Linden zu sehen, tourte darüber hinaus erfolgreich durch Europa und die ganze Welt und begeisterte u.a. das Publikum in Barcelona, London und Tel Aviv.

Musikalische Leitung / Rekonstruktion: Chris Moulds
Inszenierung: Sasha Waltz (2005)
Bühnenbild: Thomas Schenk / Sasha Waltz

"Leichtigkeit, Neugier, ironische Distanz. Das zeichnet Sasha Waltz Opernannäherung aus. Der ideale Anfang dafür: Purcells kurze mythologische Oper um die afrikanische Königin Dido, die dem Troja-Flüchtling Aeneas Unterschlupf in der royalen Liegestatt gewährt. Sie zieht gegen die Götter aber den Kürzeren, weil er ausersehen ist, Rom zu gründen." (Berliner Morgenpost)

"Sasha Waltz zeigt eine längst entschwundene Epoche bei ihren Divertissements zwischen Unfreiheit und Rebellion. Sie gestaltet sich steigernde Tanztableaux von raffiniert minimalistischer Pracht; mit kleinen Sehritten und großen Linien. Als vollkommene Einheit von Gesang, Tanz und Spiel, in der Solisten, Tänzer und die fabulösen Choristen des Vokalkonsorts Berlin zu verschmelzen scheinen. Das überspringt spielend die Rampe, flutet in den Raum, nimmt wiederum die Musiker mit auf die Bühne. Ein selten poetisches Raumklangerlebnis." (Die Welt)

"Wie das leuchtet: die helle Haut, die Luftblasen, die unablässig durch das grün schimmernde Wasser nach oben perlen. Mit einem Sprung ins Wasser beginnt die Inszenierung der Oper ",ido & Aeneas von Sasha Waltz. Über dem Bassin steht eine Erzählerin auf der Brücke und beschwört Nereiden und Tritonen, mit ihr die Ankunft der Venus zu besingen. Die Körper von mehr und immer mehr Tänzern unter Wasser scheinen zu schweben, verlangsamt ist ihre Bewegung. Sie biegen sich in langen Linien, schrauben sich in Wirbeln empor, sinken. Haare und Stoffe fließen in langen Spiralen nach. Das ist ein in virtuose Bewegung versetztes barockes Gemälde, das die gewagten Perspektiven von fliegenden Göttern in Deckengemälde in ein Medium von Fleisch und Blut übersetzt, von großer Sanftheit und Zärtlichkeit. Als ob ein Zauberstab die Geschichte der Kunst berührt hätte." (taz)

"Als schließlich auf leerer Bühne vier kleine Flammen brennen, nach den ausgelassenen Wasserspielen des Anfangs nun Didos Ende auf dem Scheiterhaufen symbolisierend, und das Orchester leiser und leiser spielt, herrscht vollkommene Stille im Publikum, bis das letzte Flämmchen erlischt. Man spürt, ein ganzer Saal ist verzaubert worden und an ein neues Ufer gelangt. Und das ist weit mehr als nur ein Hechtsprung." (Die Zeit)

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